Calle de la Libertad - 06 die Straße nach Westen nach Gaztelugatxe

Gaztelugatxe
Die Staße nach Westen ist unglaublich abwechslungsreich, erfordert aber auch Aufmerksamkeit. Es sind viele seltsame Menschen, Wanderer mit großen Jakobsmuscheln auf dem Rucksack auf der Straße unterwegs. Können die sich keinen Flieger leisten? 😉 Heute will ich noch nach Gaztelugatxe fahren.
Meer mit Landschaft
Mein Monitor - mein Hintergrundbild
Verbotene Gedanken:
Beim Fahren denke ich nach: Eigentlich bin ich ja auch so ein Straßenhund. Zieh herum, hab immer irgendwie Hunger und schau eben so aus, wie man ausschaut, wenn man vom Wandern kommt und nicht so, als wenn ich zu einer Hochzeit fahren würde. Dazu mein alter Bus.
Manchmal stehe ich mit offener Türe an einem Parkplatz oder nur am Straßenrand, koche mir was auf meinem Gaskocher. Bin zufrieden mit mir und schaue dem Treiben um mich herum zu. Dann hetzen die Menschen vorbei, auf dem Weg zur Arbeit oder sonstigen wichtigen Erledigungen. Gelegentlich spüre ich dann seltsame Blicke, die mich treffen.
Diese Blicke sind auf keinen Fall aufdringlich oder auch verletzend gedacht. Wir sind in Spanien, da lässt man den Anderen leben, wie er das will. Man würde ihm sicher helfen, aber aufdringlich oder gar deutsch-besserwisserisch ist man da nicht. Aber manchmal erahne ich Gedanken der anderen Leute, wenn sie mich kurz sehen. “Schau dir mal die arme Sau an, muss hier am Straßenrand kochen und essen, der hat wohl kein besseres Zuhause. Ist alleine, vermutlich haben ihn alle verlassen. Vielleicht, weil er ein Säufer ist? Haar schneiden könnte er auch mal wieder”

Was wäre, wenn dann jemand käme, der mir ein Halsband umbindet, mich mitnimmt, mich mit reichlich Zuckerkost füttert und dann erwartet, dass ich mich brav neben ihn setzte und dankbar bin für alles, was er mir angetan hat?
Ich glaube, ich würde aggressiv werden.
Verbotene Gedanken: Hat eigentlich irgendwer mal einen Straßenhund gefragt, ob er gerettet werden möchte?
Pelota
Ein Pelota-Spielfeld. Man kann das oft sehen, hier im Baskenland. Der Nationalsport. Schade, dass gerade kein Spiel ist. Man schmettert den Ball gegen die Wand und die anderen müssen ihn zurückschlagen. Das Ganze mit viel Lärm, Geschrei und Geldwetten. Das wird nicht meine letzte Fahrt durchs Baskenland! Man muss die Menschen hier einfach mögen!
Flussmündung
Man kommt an die Urdaibai-Mündung. Ein wirklich bedeutendes UNESCO-Biosphärereservat. Schutzgebiet für unzählige Vögel und anderes Gekrabbel. Es sieht aus wie unser Watt und es gibt auch Wattwanderer hier. Oft sind es ja die Brackwasserzonen, die besonders wertvolle Lebensräume schaffen. Da wo Salzwasser und Süßwasser, im steten Wechsel, für Abwechslung sorgen. Hier, oder unser Watt, oder auch die Mangrovenwälder in den Tropen. Eben genau da wo sich verschiedene Eigenschaften oder Kulturen vermischen! Lassen wir doch den Gedanken kurz sacken!
Mündung
Sand
Gaztelugatxe
Lass das Nachdenken sein und packe die Wanderschuhe aus. Es geht zur völlig unaussprechlichen Klippe von Gaztelugatxe, den die Katholiken mit der Kirche San Juan verziert haben. (zum Klugscheißen: Euskera, offizielle Sprache der Basken: “gaztelu” = Burg + “aitz” = Felsen) Freunde von "game of thrones" kennen den Ort als "Dragonstone"
Gaztelugatxe
Gaztelugatxe ist ohne Worte...
felsen im Meer Ondarroa
Gaztelugatxe
Gaztelugatxe
Gaztelugatxe
Eidechse Gaztelugatxe
Der Drache der Drachenburg lässt mich unbeschadet in sein Reich, weil ich ihm verspreche nichts zu beschädigen und meinen Müll wieder mitzunehmen. Auf die obligatorische Jungfrau als Opfern verzichtet er, weil ich grade keine dabei habe. Dabei verschweige ich aus taktischen Erwägungen, dass ich selber Jungfrau bin.

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