Verbotene Gedanken:
Beim Fahren denke ich nach: Eigentlich bin ich ja auch so ein Straßenhund. Zieh herum, hab immer irgendwie Hunger und schau eben so aus, wie man ausschaut, wenn man vom Wandern kommt und nicht so, als wenn ich zu einer Hochzeit fahren würde. Dazu mein alter Bus.
Manchmal stehe ich mit offener Türe an einem Parkplatz oder nur am Straßenrand, koche mir was auf meinem Gaskocher. Bin zufrieden mit mir und schaue dem Treiben um mich herum zu. Dann hetzen die Menschen vorbei, auf dem Weg zur Arbeit oder sonstigen wichtigen Erledigungen. Gelegentlich spüre ich dann seltsame Blicke, die mich treffen.
Diese Blicke sind auf keinen Fall aufdringlich oder auch verletzend gedacht. Wir sind in Spanien, da lässt man den Anderen leben, wie er das will. Man würde ihm sicher helfen, aber aufdringlich oder gar deutsch-besserwisserisch ist man da nicht. Aber manchmal erahne ich Gedanken der anderen Leute, wenn sie mich kurz sehen. “Schau dir mal die arme Sau an, muss hier am Straßenrand kochen und essen, der hat wohl kein besseres Zuhause. Ist alleine, vermutlich haben ihn alle verlassen. Vielleicht, weil er ein Säufer ist? Haar schneiden könnte er auch mal wieder”
Was wäre, wenn dann jemand käme, der mir ein Halsband umbindet, mich mitnimmt, mich mit reichlich Zuckerkost füttert und dann erwartet, dass ich mich brav neben ihn setzte und dankbar bin für alles, was er mir angetan hat?
Ich glaube, ich würde aggressiv werden.
Verbotene Gedanken: Hat eigentlich irgendwer mal einen Straßenhund gefragt, ob er gerettet werden möchte?