Aktuelles Update ab November 24

Garrucha – Die Berge und meine Grammatik freuen sich über den Regen

343. Tag im Postauto. Heute kommt ordentlich was runter. Andalusien braucht es auch. Mal Zeit, um die Grammatik-Lektionen der letzten Wochen zu wiederholen. Wer je die vielen unregelmäßigen, spanischen Verben gelernt hat, weiß, dass es dafür viel Wasser braucht. Vor dem Bus in Form von Regen, im Bus in Form von Tränen und Schweiß! Hier auch mal eine Empfehlung zum Spanisch lernen: Einen sehr guten Podcast (auch auf Youtube und vielen anderen Kanälen erreichbar) hat Maria gemacht. LINK zur Webseite Spanisch mit Maria Die Zielgruppe sind Anfänger und Wiedereinsteiger. Besonders schätze ich an Maria, dass sie sympathisch und locker spricht und den typischen Youtuber/Instagrammer-Firlefanz weglässt. Ihre Folgen sind klar strukturiert und ihr Kurs folgt einer logischen Linie, die dich Spanisch verstehen lässt. 

Rio Aguas – Wandern im barranco

341. Tag im Postauto. Diese tief eingegrabenen Schluchten, die es überall in den Bergen gibt, sind genial für einsame Wanderungen. Der heutige Rundweg sollte eigentlich nach zwei Stunden geschafft sein, aber weil ich mich immer wieder verlaufen habe und dann kreuz und quer herumstolperte, hat das fast doppelt so lange gedauert, bin ich wieder am Bus was. Was mich aber  bei über 20 Grad nicht sehr gestört hat.

Vias verdes – die schönsten Radwege Spaniens

340. Tag im Postauto. Heute habe ich wieder einen Vias Verde Radweg gefahren. Diese Radwege werden von einer Stiftung betreut. Sie umfassen 3500 km ehemalige Bahnstrecken mit mehr als 130 verschiedenen Routen in ganz Spanien. Es gibt eine Webseite und eine App (beim download der App darauf achten, dass man die Richtige auswählt. Das Logo ist ein grünes Ahornblatt). Die App ist super, um auf der Tour zu navigieren und um Informationen zu finden. Alle Routen verfügen aber auch über eine gute Infrastruktur. Oft gibt es Stellplätze für Camper und Fahrradverleih-Stationen. 

Lucainena de Las Torres – überall sehenswertes, man kommt hier nicht voran

Hier in den Bergen schaut es auf den ersten Blick eintönig, fast langweilig aus. Aber dieser Eindruck täuscht gewaltig. Immer wieder wird man überrascht und mit der langen und reichen Geschichte Spaniens konfrontiert. In Lucainena de Las Torres war bis vor hundert Jahren eine Mine. Die Reste der Hochöfen gibt es noch und wie so oft in Spanien werden diese bewahrt, sind mit Parkplatz, Rampen, Infotafeln und Mülltonnen ausgestattet. Der Ort selber darf sich zum Club der schönsten Dörfer Spaniens zählen. Freundlich sind sie auf alle Fälle. Nicht nur, dass es hier niemanden gibt, der einen nicht grüßt, auf meine Frage nach einem Bäcker wollte ein Mann mit mir sein Brot teilen, dass er grade dabei hatte, weil der Bäcker schon geschlossen hatte. 

Nijar – Staumauer von 1850

339. Tag im Postauto. Wieder ist beim Wandern Selbstbeherrschung gefragt. Aber heute gelingt mir das nur sehr schlecht. Wie oft hat man schon die Gelegenheit eine Staumauer zu umklettern, unten das Innere der 33 Meter hohen Mauer zu erkunden und dann durch den Tunnel der ehemaligen Wasserleitung zu gehen. 

Goldminen – gemeine Gedankten in mir

Hinter Rodalquilar sind die Berge durchlöchert. Der Berg war eine reiche Goldmine und die vielen Eingänge zu den Stollen zeugen davon. Wieder gehe ich Stunden in völliger Einsamkeit und Stille zwischen den gelben Bergen und Abraumhalden aus den Minen. Dabei kommt mir die Idee, mit einer goldenen Rettungsdecke Goldsteine zu basteln und diese an unzugänglichen Stellen zu platzieren. 🙂 Gut, dass ich keine Rettungsdecke dabei habe!

Rodalquilar – der TÜV darfs nicht sehen

338. Tag im Postauto. Die alte Mine in Rodalquilar ist wieder ein Abenteuer für kleine Jungs, oder Jungs die nicht erwachsen geworden sind. Wie in Spanien üblich, ist Selbsteinschätzung gefragt. Es steht ein Warnschild und wer nicht aufpasst, ist eben selber schuld. Da ich alleine unterwegs bin, passe ich gut auf. Daran habe ich mich auf meinen vielen Wanderungen hier schon gewöhnt. Was hier nicht ganz so leicht ist. Der Ort ist eine tolle Kulisse. Schon 7 Filme wurden hier gedreht. 

La Isleta del Moro – mein Spanisch zeigt erste Früchte

Ich finde eine relativ windstille Bucht mit Skulpturen, die die Natur geschaffen hat. In schönstem Spanisch erkundige ich mich, ob man hier übernachten kann. Die Antwort des Spaniers: „Nein, es ist verboten“ Eine Minute später kommt er zu mir und fragt, ob ich Franzose sei. Ich sage, dass ich aus Deutschland bin. Darauf hin sagt er, dass das Übernachten hier eigentlich verboten ist, aber im Winter ist das nicht so schlimm. Scheinbar haben die Deutschen einen guten Ruf hier. 

Cabo de Gata – ich kann meine Türe nicht öffnen

337. Tag im Postauto. Immer noch Starkwind und keine Besserung in Sicht. Der Wind drückt mir so in die Seite, dass ich meine Schiebetüre nur mit viel Kraft öffnen kann. Die Vordertüren versuche ich gar nicht erst. Stellplätze gibt es hier nur neben dem Wasser. Hier peitscht der Wind Salz und Sand über meinen schönen neuen Lack. So fahre ich um das Cabo de Gata, auf die Leeseite.

Almeria – wie eine Tüte Pommes

336. Tag im Postauto. Starkwind in Almeria. Binnen Minuten hat mein gutes Auto eine dicke Kruste aus Salz, als ich am Strand stehe. Das Salz dringt in jede Ritze. Hier bleibe ich nicht lange. Übernachten kann ich gut irgendwo zwischen Wohnblöcken in der Stadt. An Wandern oder Radfahren ist nicht zu denken. Wäsche im Waschsalon waschen und weiterfahren.

Roquetas de Mar – Diebesgut

335. Tag im Postauto. Seit 2 Tagen an der Küste, da ruft der Berg. Mit meiner Nachbarin vom Parkplatz mache ich einen Ausflug durch die Berge. Die Mandelbäume blühen auf einsamen Wegen. Die Bäume sind noch voll mit Mandeln aus dem Vorjahr. Wir machen die Hosentaschen voll und sitzen später auf einer Mauer, um das Diebesgut zu teilen.

Guardias Viejas – warten auf die Flüchtlingsboote

332. Tag im Postauto. Grade als ich mich über meinen Stellplatz freue, erzählt mich jemand, dass hier an der Küste oft Flüchtlingsboote ankommen. Ich solle aufpassen. Dann holt er aus und es folgen Horrorgeschichten, Fakten vermischen sich mit eigenen Ängsten und Emotionen. Es ist wie oft. Es gibt Menschen, die mit ihren Ängsten nicht zurechtkommen und irgendwie fühlen sie sich vermutlich leichter, wenn sie Andere damit anstecken. Aber einen schlechten Geschmack werde ich nun mal nicht los, wenn ich immer wieder darauf herumkaue. Ich schaue in den Sonnenuntergang und schlafe bestes. Ganz ohne Flüchtlingsboote.

Adra – Blick in die eigene Vergangenheit und Weg nach oben

330. Tag im Postauto. In Adra neben mir steht mit seinem Camper ein Lehrer von meiner Lieblings-Schulschwänzer-Schule. Schon sehr lustig. Er ist auch nicht weiter gekommen als ich. Zusammen stehen wir, nebeneinander auf der Hafenmole – zwei Wohnungslose aus Augsburg 🙂 Es findet sich noch ein Schwabe und so machen wir die Stadt unsicher. Dann Wanderung. Fast 4 Stunden in völliger Einsamkeit. Von oben ist mein Bus gut zu erkennen. Er ist fast immer der Kleinste zwischen der ganzen Weißware. 

Strand und Langeweile – ich freue mich schon auf die nächste Wanderung

326. Tag im Postauto. Lange halte ich es nicht aus an der Küste. Aus Langeweile baue ich Stoimänschgerle und friere mir fast die Flossen ab, als ich im Wasser auf den Sonnenuntergang, für das Bild, warte. Dann fällt der ganze Haufen um und ich stehe vor meiner Ruine. Die Berge rufen mich schon wieder sehr laut.

Torrenueva – mal aufwärmen

324. Tag im Postauto. Oben in den Bergen wurde es mir dann doch mal zu kalt und nach einer Nacht mit -2 Grad habe ich mich dann aufgemacht, um mich an der Küste aufzuwärmen. In den 30 Kilometern ist das Thermometer von -2 auf 16 Grad gestiegen. Bei meiner Küstenwanderung habe ich dann auch noch Capras gefunden. 

Cahorros de Monachil – man wird gleich zum Kind

322. Tag im Postauto. Cahorros de Monachil bei Granada. Eine wirklich sehr schöne Wanderung entlang des Flusses, der in den Ort führt. Wieder einmal entlang einer Wasserleitung nur diesmal wirklich unvergesslich. Über einige Hängebrücken geht es in eine Schlucht, die immer wieder durch riesige Felsen verschüttet ist und nicht nur einmal muss man wirklich bis auf die Knie runter, um unter den Brocken entlangzukriechen. Was schlecht für die Hose ist, ist gut für das Gemüt. Man fühlt sich sofort wie ein Kind auf einem Abenteuerspielplatz und hat auch den gleichen Spaß. 

Granada – schön voll

320. Tag im Postauto. Granada und die Alhambra sind ja schon Pflichtprogramm, wenn man in Andalusien ist. Aber irgendwie stumpft man auch ab, angesichts der unzähligen Burgen, Kirchen und beeindruckenden Bauten. Und da die Tickets für den Eintritt über Monate ausverkauft sind, reicht mir auch die Ansicht von außen. Ich lasse den fernöstlichen Besuchern den Vortritt und suche mein Glück bei meiner fünften Wanderung in einer Woche. 

Alhama de Granada – ins Wasser gefallen

319. Tag im Postauto. Am Morgen 6 Grad im Bus. Da fällt es schwer sich vorzustellen, dass man ein paar Meter weiter ein Bad an einem Fluss, mitten im Wald nimmt. Etwas außerhalb des Ortes, in dem man einen sehr großen Stellplatz findet, sind die heißen Quellen von Alhama de Granada. Das Wasser hat ca. 35 Grad und das Becken ist frei zugänglich. Nachmittags dann noch die Schlucht durchwandert, die die Stadt umgibt. Wilde Steigungen rauf und runter, aber ach einigen Monaten in Spanien hat man sich auch an das gewöhnt. 10 % sind eigentlich ganz normal und ziemlich eben.

Puente del Saltillo – sich mal hängen lassen

317. Tag im Postauto. Bei 18 Grad und einigen Tagen am langweiligen Strand, kann man Anfang Januar schon ans Anwandern denken. Meine erste Tour 2025 ging zur Puente del Saltillo. Von Canillas de Aceituno ein Spaziergang mit wunderschönem Ausblick auf das Andalusien, das die Strandurlauber nie sehen werden. 

Um leichter einen guten Parkplatz und den Start zur Tour zu finden, habe ich hier noch eine Karte hinterlegt.

Málaga – da wo auch die außerirdischen Urlaub machen

313. Tag im Postauto. Einige Tage aufwärmen in Málaga. Rocinate hängt am Strand ab, ich finde den Parkplatz der Aliens und beobachte seltsame Vögel in den Palmen. Morgen ist eines der großen Feste in Spanien. Da will ich in der City sein und den Umzug anschauen. 

Caminito del rey – der beliebteste Weg Spaniens

308. Tag im Postauto. Heute war Caminito del rey – Tag. Auf der Webseite, auf der man die Tickets bestellen kann, war alles über Monate hinaus ausgebucht. Aber ich bekam den Tipp, dass man es auch ohne Reservierung versuchen kann und so war ich schon um 9 Uhr am Eingang. Tatsächlich hat es dann geklappt. Zum Weg selber muss ich nichts mehr schreiben. Es gibt wohl keinen Fernsehsender, der noch keinen Beitrag über diese besondere Strecke gemacht hätte. 

Paraje Natural Torcal de Antequera – Ausblicke, die man kaum in Bilder fassen kann

307. Tag im Postauto. Das riesige Naturschutzgebiet war früher, also vor 100 Millionen Jahren, Meeresgrund. Heute sind die Fischschwärme weg, dafür die Besucherschwärme da. Man muss am Sonntag ganz früh aufstehen, um hier noch hochfahren zu dürfen und dann auch noch Fotos ohne Menschen machen zu können. Die Capras juckt das wenig. Da so sie sich ausruhen, da kommt eh kein Besucher hin und sie wissen ja auch, dass nach dem Sonntag auch wieder Ruhe einkehrt. Lausig kalt war es da oben in den Bergen. Zugegeben, heute vermisse ich eine warme Badewanne in einem Bus!

Antequera – weg vom Schuss und doch mitten drin

Die Costa del Sol ist 60 Km südlich. Ich bin seit Wochen im spanischen Hinterland und somit weg vom Massentourismus. Aber genau hier ist das Herz Andalusiens. Wer das Land sehen will, der fährt nicht auf der Küstenautobahn, sondern der muss die Zeit haben für die Straßen in den Bergen. Auch wenn sie manchmal beschwerlicher sind. Hier kann es schonmal passieren, dann man eine Straße mit 30 % Neigung nach unten, dann eine Spitzkehre links und wieder  30 % Neigung aufwärts fahren muss. Hinten im Wagen schaut es danach aus wie nach einer Vollbremsung. 

Auch kann es sein, dass das Navi eine tolle Abkürzung durch ein Dorf kennt, bei der einem die Anwohner nur verwundert nachschauen. Gelegentlich kommt man dann, 10 Minuten später wieder, rückwärts aus der Abkürzung raus und fährt, dann wieder vorwärts, außen herum.

Aber vielleicht sind die Menschen hier genau deswegen so entspannt. Es gibt einfach Sachen, die passieren und die man nicht ändern kann. Dann plötzlich komme die Sonne raus und erfüllt alles mit Licht und Wärme.

Jetzt erstmal ein Bier trinken und sich über den Tag freuen!

 

Antequera

Dolmen von Menga – Ausblick auf den toten Mann

306. Tag im Postauto. Baugeschichte mehr als 5000 Jahre alt. Ganz einfach zum Nachbauen im eigenen Garten: Man nehme 1600 Tonnen Stein, die größten Stücke haben 180 Tonnen (entspricht 5 voll beladenen LKW) und mache sich ein Haus daraus, das dann 5000 Jahre überdauert. Damals ohne Kran möglich, würde es heute, mit Kran, an der Baugenehmigung scheitern. 

Das Besondere hier ist die Ausrichtung zum Peña de los Enamorados. Der Berg hat das Profil eines toten Mannes. 

Immer unter Beobachtung – wandern zwischen den pueblos blancos

303. Tag im Postauto. Wer in Spanien zum Wandern aufbricht, sollte sich immer bewusst sein, dass er beobachtet werden könnte. Oft sind gleichzeitig mehr als 50 Gänsegeier oder auch Mönchsgeier über einem versammelt. Nicht selten fliegen sie auch sehr nahe über einen, vielleicht um „schonmal das Angebot zu betrachten“.  

Olvera – freundliche Menschen und Sprachtraining

302. Tag im Postauto. Zu Weihnachten einen heiligen Sonnenuntergang. Bei dem Anblick braucht man keine Kugeln oder Kerzen in Bäume zu hängen. Fast überall trifft man auf Menschen, mit denen man zum Reden kommt. Es wird Zeit, dass ich mein Spanisch so weit bringe, dass ich ordentliche Unterhaltungen führen kann. Bis jetzt sind es leider noch sehr holprige Gespräche, aber ich arbeite daran.  

In den weißen Dörfern – die Mandelblüte beginnt

301. Tag im Postauto. Seit Tagen denke ich immer wieder, dass es keinen schöneren Ort geben kann, als den, an dem ich gerade stehe. Aber man wird immer wieder überrascht. Heute war es Zahara, das mich gar nicht mehr losgelassen hat. In den Dörfern bin ich auch ganz froh, dass ich nur einen kleinen Bus habe. Aber auch mit dem habe ich mich schon festgefahren. Die ersten Mandelblüten zeigen sich.

Vias Verdes – Spaniens schönste Radstrecken

300. Tag im Postauto. In zwei Tagen hab ich mich wieder an einem Via Verde Radweg vergnügt. Das sind meist Bahnstrecken, die es zahlreich in Spanien gibt. Jede dieser Routen hat eine tolle Infrastruktur und ist gut ausgeschildert. Es gibt eine App, in der alle Radwege aufgelistet sind. Meine Tour ging mitten durch die Berge, über Viadukte und durch zahlreiche Tunnels. Insgesamt hat mich Rocinate hier 85 km getragen. 

Bornos – heute gibts Eidechsen zu essen

299. Tag im Postauto. An in die Berge. Das Wetter macht gut mit. Nachts ist es schon empfindlich kalt. Morgens im Bus sind es grade immer so 9 Grad. Aber die Orte sind einfach traumhaft. Man ist fast überall alleine oder nur wenig Menschen anzutreffen. Heute habe ich es gewagt und „Eidechse“ bestellt. Ich hab das schon mehrmals auf Speisekarten gesehen. Man nennt es so, weil es so ausschaut, in Wirklichkeit ist es Schwein. 

Rocinantes Weihnachtsgeschenk

297. Tag im Postauto. Rocinante hatte sich zu Weihnachten ein neues Antriebsrad gewünscht. Nach einer heftigen Diskussion, während der sie damit gedroht hat, sich dem Dichter Carlos Edmundo anzuschließen, hab ich ihr dann zur Versöhnung ein kleines Schmuckstück, einen Tacho vom Decathlon, geschenkt. Jetzt ist wieder alles gut und wir freuen uns auf schöne gemeinsame Radtouren in den andalusischen Bergen.

Parque Natural Los Toruños – am Fluss, der seine Richtung wechselt

296. Tag im Postauto. Das geschützte Marschland am Rio de San Pedro ist die Heimat von vielen Vögeln und Pflanzen, die wechselnde Wasserstände brauchen. Der Fluss staut sich bei Flut und entlässt sein Wasser wieder bei Ebbe. Angrenzend ist ein Sandstrand, der kaum besucht ist. Daher hatte ich jetzt endlich mal Glück und habe ein paar schöne Muscheln gefunden. 

Cádiz – die Stadt der drei Gesichter

295. Tag im Postauto. Man kann Cádiz nicht an einem Tag erfahren. Bei mir waren es drei Tage, aber ich könnte mir auch drei Monate vorstellen. Cádiz ist zum einen eine ganz moderne Hafenstadt und Verkehrsknotenpunkt mit Industrie und dem Fährhafen zu den Kanaren. Aber hier gibt es auch kilometerlange breite Sandstrände, die mit Hochhäusern gesäumt sind. Und Cádiz ist eine historische Stadt. Auf den Hügeln vom heutigen Rom ist noch viele Jahrhunderte Gras gewachsen, da war Cádiz schon eine blühende Handelsstadt. Immer wieder umkämpft, wie man das von vielen Städten hier kennt, aber hier waren wirklich alle da und versuchten, mehr oder weniger erfolgreich die Stadt zu überfallen. Sogar die Wikinger haben hier schon geplündert. Das moderne Cádiz macht es den Bürgern leicht, sich wohl zu fühlen. Nicht nur der Strand sind herausragend, sondern auch viele Angebote, wie einen zauberhaften botanischen Garten oder ein exzellent ausgebautes Radwegenetz. Auch gefreut habe ich mich über einen öffentlichen Kräutergarten, in dem Himbeeren neben Chili und Fenchel wachsen.

El Puerto de Santa Maria – Nebensaison und alles fast für mich alleine

Dieses große Land überrascht mich immer wieder durch seine Weite und die Vielfalt. Auf der einen Seite gibt es Städte mit unglaublich engen Gassen, in denen keine 2 Menschen aneinander vorbeikommen, dann hohe Gebirge und sanfte Hügel, aber es gibt auch diese Weiten mit freiem Blick auf den Horizont. Kein Wunder, dass wenn man in einem Land ist, in dem man den Horizont nirgends mehr sehen kann, dass man dort einen engen geistigen Horizont bekommt. 

Jerez de la Frontera – Märkte in Spanien 

291. Tag im Postauto. Märkte lasse ich mir nie entgehen. Die sind immer wieder spannend und man findet auch immer wieder Neues. Fisch spielt eine große Rolle. Auch in jedem Supermarkt gibt es eine Fischtheke, die oft sehr gut sortiert sind. Ich halte mich dabei etwas zurück, weil ich gar nicht weiß, wie man den zubereitet. Das wär dann Spanisch für Fortgeschrittene. Naja, und bei den Schnecken…. 

Olhão – Radtour entlang der Atlantikküste 

286. Tag im Postauto. Radtour von Olhão bis Fazeta. 30 Km auf dem Euroradweg 1, der hier schon ausgebaut ist. Der Radweg ist die ganze portugiesische Küste beschildert und teilweise richtig gut ausgebaut. Bei Ebbe wunderschön, um hier Muscheln zu suchen.

Armação de Pêra – wie einfach kann Schönheit sein 

Die Küsten in Portugal sind oft spektakulär, aber Schönheit kann auch so einfach sein!

Benagil Höhle – Camper unfreundlich 

284. Tag im Postauto. Die Benagil Höhle ist sicher schön, aber ich musste an zahlreichen Camper-Verboten vorbei, um den Parkplatz zu erreichen, der dann noch mit einer Barriere gesichert war. Die mögen halt keine Camper, das hat vielleicht einen Grund und das muss man akzeptieren. Also weiter.

Benagil Höhle

Lagos / Portugal – deutlich wärmer und windstill 

283. Tag im Postauto. Lagos war für mich eine weitere Überraschung. Die Klippen hatte ich mir zwar in meine To-Do-Liste eingetragen, aber dass sie so weitläufig, so ansprechend und vor allem so gut mit dem Rad zugänglich sind, hat mich angenehm überrascht. Auch der Ort selber ist sehenswert. Das trifft nicht auf alle Orte an der Algarve zu. Oft sind es ehemalige Fischerdörfer, die dank Massentourismus mit Hochhäusern zugesch… wurden und in touristischer Infrastruktur erstickten. 

Sagres / Portugal – wieder mal ein Ende der Welt 

282. Tag im Postauto. Wenn man am Nordkap, am südlichsten Punkt von Europa, in Tarifa, am Kap finsterere und am westlichsten Punkt Spaniens war, dann werden die Kaps etwas inflationär. Dennoch ist Sagres schon etwas Besonderes. Alleine wegen seiner Felsen. Das dachte sich sicher auch der Riese, der durch Europa gelaufen ist und hier seinen Stiefel abgestellt hat. Der Wind, der hier dominiert, macht das Vanlife etwas anstrengend – lange werde ich hier nicht bleiben.

Tomatenstrand / Portugal – viel Platz und viel Sand 

281. Tag im Postauto. Der Platz wurde mir von Hans aus dem Hymer empfohlen und er ist wirklich gut. Der Weg dahin ist etwas holprig, aber wenn man langsam fährt… Die Strände an der Algarve sind im Winter wirklich ein tolles Bild. Man hat sie fast für sich alleine. Ideal, um auf dumme Gedanken zu kommen. Mein dummer Gedanke – ich könnte doch mit Spanisch lernen beginnen. 

Tomatenstrand

Olhão / Portugal – ich drifte weiter nach Westen 

277. Tag im Postauto. Die letzten Tage waren weitestgehend geprägt von in der Sonne sitzen, arbeiten und Rad fahren. Aber seit ich die Dame mit dem Rad fotografiert habe, ist Rocinante furchtbar eifersüchtig und drängelt sich in jedes Bild!

Huelva – Weihnachten ist ausgebrochen 

270. Tag im Postauto. Seit einigen Stunden bin ich in Huelva, der ältesten Stadt Europas. Hier wurden Überreste aus der Zeit 3000 v. Chr. gefunden. Bei meinem ersten Streifzug durch die City waren die Vorboten vom Verkaufsfest Weihnachten nicht zu übersehen. An Größe wird dabei in Spanien nicht gespart. Beleuchtete Kugeln mit 8 Meter Durchmesser oder Plastikbäume, in denen man Häuser verstecken könnte, sind hierzulande, ganz normal.

Sevilla – die Vielfältige 

267. Tag im Postauto. Seit einigen Tagen wieder mal in Sevilla. Wenn man die Stadt und ihre Top-Sehenswürdigkeiten schon einmal gesehen hat, dann ist es fast wie nach Hause kommen. Die Stadt ist an jeder Ecke unterschiedlich. Da gibt es einerseits die historische Altstadt und einen der bekanntesten und schönsten Plätze weltweit, den spanischen Platz. Aber es gibt auch in der Altstadt plötzlich moderne Architektur wie die 6 Pilze, die Setas, des deutschen Architekten Jürgen Mayer H. Dann auch die übrigen Pavillons der Weltausstellung von 1992 und natürlich den Flamenco, die Pferde und das Fest der Feste, die Feria de abril. 

Corazón! Meine Rocinante packt die Leidenschaft

262. Tag im Postauto. In Andalusien, dem Land der Pferde, der Leidenschaft und Inbrunst erwacht das wahre Herz meiner treuen Rocinante und es entfacht der Willen zu großen Taten in ihr!

Córdoba – Erbe, Erbe, Erbe

261. Tag im Postauto. Seit einigen Tagen bin ich in Córdoba und eigentlich will ich gar nicht weg. Die Stadt ist reich an den verschiedenen Kulturen, die schon hier waren und ihre Spuren hinterlassen haben. Es ging in frühgeschichtlicher Zeit mit den Iberern los, die schon den Ort „Karta Tuba“ = große Stadt nannten. Dann kamen die Karthager, dann die Römer, dann die Mauren, dann die Christen, zwischendurch war auch eine ansehnliche jüdische Gemeinde entstanden. Im Mittelalter war Córdoba eine der größten Städte weltweit. Und all das sieht man der Stadt heute noch an, deswegen verdient diese Stadt einen eigenen Beitrag auf meinem Blog.

Es kann nur bergauf mit mir gehen

256. Tag im Postauto. In Jaén – 3 Km vom Stellplatz bis ins Stadtzentrum. kein Problem für mich und meine Rocinante denke ich. Aber der liebe Gott hat Jaén dreidimensional gemacht und dann gleich noch 170 Höhenmeter auf dem Weg eingebaut.

Jaén ist die Welthauptstadt der Oliven und Mittelpunkt des größten Anbaugebietes. 10 % der weltweit angebauten Oliven kommen alleine aus dieser Provinz, im Norden Andalusiens. 

Jaén

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