Calle de la Libertad - 21 Peratallada und Castell del Montgrí

In Peratallada war ich ganz früh. So habe ich diesen Ort für mich alleine. Die Restaurants und die anderen Geschäfte, die sich auf die vielen Touristen eingestellt haben, wachen gerade erst auf. Die Dorfpolizei ist noch bei ihrem ersten Café im Touristenbüro und die Katzen schauen noch ganz verschlafen. Das Wetter ist gut, das Licht perfekt. Lass uns mal die Klappe halten und diesen schönen Ort, der ganz aus Stein ist, betrachten.

Kirche in Peratallada
Stefan in Peratallada
Peratallada
Peratallada Straße

Peratallada erwacht gerade

Peratallada Straße
Bogen aus Stein in Peratallada
Restaurant in Peratallada
Peratallada

In Peratallada ist man gut auf Touristen eingestellt

Peratallada
Peratallada Katze

Wenn dann die „Schwellenzeit“ in Peratallada erreicht ist, dann kommen nicht ein Tourist und dann noch einer. Sie fallen gleichzeitig von allen Seiten ein und überschwemmen die Gassen. Glück gehabt! Ich bestelle mir noch einen Kaffee und sehe Touristen neben mir, die hier sitzen und fast unentwegt mit ihrem Handy beschäftigt sind. Die permanente Erreichbarkeit ist ein Phänomen, das Jung und Alt erfasst hat. Mein nächstes Ziel wartet bereits auf mich.

Peratallada

Die Wanderung zum Castell del Montri beginnt genau genommen schon am Vortag in der traumhaften Stadt Begur, die um einen Hügel gebaut ist, auf dem sich eine Burgruine befindet. Von dort oben hat man einen großen 360 Grad Überblick über die Bajo Ampurdán
Und während mein Ohr das laute Telefonat eines, vielleicht 12-jährigen Deutschen mit seinem Freund vernimmt, während dieser kreuz und quer durch die mittelalterliche Befestigung läuft, aber irgendwie auch nichts von seiner Umgebung wahrnimmt, entdeckt mein Auge, kurz vor dem Horizont, einen anderen Hügel und eine Burg. Der Hügel, oder Berg ist hinter einer Stadt und ragt einige hunderte Meter hinter dieser hervor. Ins Auge sticht sofort die Symmetrie der Burg, die, aus dieser Entfernung, nur als Kontur zu erkennen ist. Eine kurze Peilung mit dem Händi und google Maps zeigt mir mein Ziel. Ich freue mich riesig auf die Burg. Solche Entdeckungen sind genau mein Geschmack. 

Parkplatz Castell del Montri
Beginn der Wanderung zum Castell del Montri

Castell del Montgrí nennt sich das Schmuckstück auf dem Hügel und je näher ich der Burg komme, je mehr erschließt sich mir die perfekte Symmetrie der Form.  Es ist nicht irgendeine Burg, genau genommen ist es genau die Burg, die jeder Junge mit 8 Jahren auf ein Blatt malen würde, wenn er eine Burg zu malen hätte. Quadratische Grundfläche, rechteckige Ansicht von allen vier Seiten. An jeder der vier Ecken einen runden Turm, auf der Vorderseite, genau in der Mitte das Tor. Gut, die Zugbrücke fehlt. Es gibt jetzt genau 2 Möglichkeiten. Nummer 1 alle Buben die mit 8 Jahren eine Burg malen müssen, haben Castell del Montgrí zum Vorbild, oder Castell del Montgrí wurde von einem 8-jährigen Architekten entworfen. Völlig egal. Beim Anblick der Burg ist jedenfalls auch in mir der 8-Jährige wieder hellwach und ich freue mich tierisch auf den Spaziergang, der ca eine Stunde bergauf dauern wird und darauf endlich die Burg zu erkunden, die ich immer gemalt habe, oder gemalt hätte. Ich weiß es nicht mehr.  

Der Parkplatz ist groß. Es gibt eine Toilette, Wasseranschluss und Mülltonnen. Nach der Wanderung werde ich die Stadt besuchten. Einkehren und dabei noch einen Blick auf den Burgberg genießen und dann hier am Parkplatz übernachten.

Castell del Montgrí Flamenco
Castell del Montgrí Holz

Kurz nach dem Start geht der Weg an Olivenbäumen vorbei. Und da steht sie! Die Flamecotänzerin aus Holz. Ich liebe Spanien, ich liebe Katalonien und die Künstler die dieses schöne Land hervorgebracht hat. Und beim Anblick dieser Schönheit aus Holz versteht man auch wie die Kunst hier entstanden ist. Wie schön, wie formenreich, wie natürlich dieses Land, seine Kunst und wie besonders seine Menschen sind! 

Beim Weitergehen kommt mir unweigerlich die biblische Geschichte mit einem brennendem Ölbaum in den Sinn. War die Geschichte überhaupt biblisch? War es ein Ölbaum? Es ist egal man versteht jedenfalls, wie Menschen an solchen Orten Erscheinungen haben können oder sich einfach einem Höheren verbunden fühlen können. 

Castell del Montgrí Ausblick
Castell del Montgrí

Nach einer halben Stunde Fussweg, die wie im Flug vergeht, weil ich noch über den Baum und die Burg nachsinne, erreicht man einen Sattel, von dem man sich gut die Zeit nehmen kann, um die umliegende Gegend und die Stadt Torroella de Montgrí zu betrachten.

Castell del del Montgrí oben
Ausblick von der Mauer Castell del Montgrí

Die letzte halbe Stunde der insgesamt 300 Höhenmeter gehts fast immer in Zickzack nach oben. Dann endlich ist man oben und wird vom Wind fast wieder runter geblasen. Die Burg selber ist hmm. Man muss es ganz neutral feststellen, sehr nüchtern. Wikipedia sagt dazu: Das Castell del Montgrí st eine von 1294 bis 1301 erbaute und unvollendet gebliebene Höhenburg in der Provinz Girona in Spanien. Die Burg wurde nie genützt… bla bla bla… Vergiss Wikipedia, da steht sie. Die Sandburg, die jeder Junge am Strand bauen würde. Und auf der seine Ritter, die zu den Guten gehören, die bösen Ritter verscheuchen würde! Daran gibt es gar keinen Zweifel! Ende aus!

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