Douro in Portugal mit dem Wohnmobil - Sehenswürdigkeiten und Stellplätze
Die Strecke in 10 Tagen für Wohnmobile: Ca. 350 KM
Der Fluss Douro oder Duero ist der drittlängste Fluss der iberischen Halbinsel und ist fast 900 Km lang.
Von der spanisch-portugiesischen Grenze bis Mesão Frio bildet die Gegend um den DueroFluss die Weinregion Alto Douro. Seit 1756 ist sie die älteste Weinbauregion der Welt mit geschützter Herkunftsbezeichnung und seit 2001 UNESCO-Welterbe.
Meine Strecke entlang des Douro / Duero ging von Porto in Portugal nach Osten bis zum Stausee Almendra. Dieser staut den Fluss Tormes, der in den Douro mündet. Von dort aus ging es für mich weiter nach Salamanca.
Anfahrt:
Die Anfahrt in die Region erfolgt von Deutschland aus normalerweise durch das Baskenland und kann mit 2400 Km kalkuliert werden.
Tag 1-3: Porto
Info:
Porto muss man sich verdienen. Sowohl mit dem Rad als auch zu Fuss. Die Stadt ist nicht auf einem Berg gebaut, sie besteht praktisch aus Bergen. Um die, teils heftigen Höhenunterschiede zu überwinden gibt es aber verschiedene Hilfsmittel. Von der Zahnradbahn über Rolltreppen bis hin zur Seilbahn ist fast alles dabei. Hat man die Mühen aber überwunden, dann überschütten einen die Stadt reichhaltig mit Lohn dafür.
Porto, die zweitgrößte Stadt Portugals, ist ein Schmelztiegel aus Geschichte, Kultur und modernem Leben. Bekannt für ihre malerische Lage am Fluss Douro, besticht sie durch bunte Häuserfassaden, historische Gebäude und eine lebendige Atmosphäre. Die berühmte Ponte Dom Luís I, eine beeindruckende Doppeldeckerbrücke, ist ein Wahrzeichen der Stadt. Ein Spaziergang durch das UNESCO-Weltkulturerbe Ribeira, das historische Zentrum, führt vorbei an traditionellen Portweinkellereien, kleinen Geschäften und charmanten Cafés. Porto ist nicht nur ein Paradies für Geschichtsinteressierte, sondern auch ein kulinarischer Genuss. Die Stadt ist berühmt für ihren Portwein, den man in den zahlreichen Portweinkellereien verkosten kann.
Sehenswürdigkeit: Ponte Dom Luís I
Wer könnte die Brücke geplant haben, die so ausschaut und an der Straße ist, die nach Gustavo Eiffel benannt ist? Richtig, es war Théophile Seyrig 🙂
Die Brücke ist mit Recht das Wahrzeichen der Stadt. Man sollte auch beide Ebenen überqueren, um einen Eindruck von der Mächtigkeit zu bekommen. Von oben hat man einen wunderbaren Überblick über die ganze Stadt und vor allem über die Altstadt Ribeira.
Etwas oberhalb ist eine Kirche mit einem Vorplatz, von dort kann man die ganze Brücke und im Hintergrund die Stadt übersehen. Der kurze Aufstieg lohnt sich.
Berühmt sind die Weinkeller, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der Altstadt von Porto befinden. Von hier startet auch die Seilbahn, die den Weg nach oben zu einem besonderen Erlebnis machen dürfte.
Sehenswürdigkeit und Aussichtspunkt: Der Dom von Porto
Nicht nur der Dom ist interessant, sondern auch die vielen Ausblicke, die man von diesem Berg auf die Stadt und den Fluss bekommt. Nicht zu verbergen sind auch einige verfallene Häuser, die man immer wieder in der Stadt sehen kann.
Der Dom von Porto, oder Sé do Porto, ist ein beeindruckendes Zeugnis portugiesischer Geschichte und Architektur. Er thront auf einem Hügel in der Altstadt, die seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Bauarbeiten begannen im 12. Jahrhundert im romanischen Stil. Spätere Umbauten prägten ihn jedoch auch durch gotische und barocke Elemente.
Die Kathedrale besticht durch ihre mächtige Fassade mit Doppeltürmen und Rosettenfenster. Im Inneren erwartet Besucher eine Mischung aus Schlichtheit und opulenter Ausstattung. Besonders sehenswert sind der Kreuzgang mit seinen blauen Azulejos, der Chor mit seinen kunstvollen Schnitzereien und die zahlreichen religiösen Kunstwerke.
Die Sé do Porto ist nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Identität Portos. Sie war Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse und bietet bis heute einen beeindruckenden Blick über die Stadt.
Sehenswürdigkeit: São Bento
Der Bahnhof São Bento in Porto ist weit mehr als nur ein Ort, um eine Zugfahrt anzutreten. Er ist ein wahres Kunstwerk, dessen Wände mit Tausenden von blauen und weißen Fliesen verziert sind. Diese sogenannten Azulejos erzählen Geschichten aus der portugiesischen Geschichte und zeigen Szenen aus dem täglichen Leben.
Wenn du den Bahnhof betrittst, wirst du von der Detailtreue und der Schönheit dieser Fliesenkunstwerke überwältigt sein. Jede Fliese ist handgemalt und stellt ein kleines Meisterwerk dar. Die Motive reichen von historischen Ereignissen über Porträts berühmter Persönlichkeiten bis hin zu Darstellungen traditioneller Handwerke.
Der Bahnhof São Bento ist nicht nur ein beliebtes Touristenziel, sondern auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Porto. Hier kannst du Züge in alle Richtungen Portugals nehmen und gleichzeitig die faszinierende Welt der portugiesischen Fliesenkunst entdecken.
Sehenswürdigkeit: Capela das Almas
Inmitten der Stadt Porto verbirgt sich die Capela das Almas, auch Kapelle der Seelen genannt. Berühmt ist sie vor allem für ihre atemberaubende Fassade, die vollständig mit traditionellen portugiesischen Azulejos, blauen und weißen Keramikfliesen, verziert ist. Diese Fliesen erzählen in kunstvollen Bildern Geschichten aus dem Leben von Heiligen und bilden ein einzigartiges Mosaik.
Die Kapelle wurde im 18. Jahrhundert erbaut, erhielt jedoch erst im frühen 20. Jahrhundert ihre charakteristische Fliesenverkleidung. Die kunstvollen Darstellungen machen sie zu einem beliebten Fotomotiv und zu einem Symbol für die reiche Geschichte und Kultur Portugals. Ein Besuch der Capela das Almas ist ein Muss für jeden Porto-Besucher, der die Schönheit der Stadt und die Kunst der Azulejos hautnah erleben möchte.
Sehenswürdigkeit: Das Rathaus
Das Rathaus von Porto ist ein beeindruckendes Bauwerk, das am Ende der Avenida dos Aliados liegt. Seine Bauarbeiten begannen 1920 und zogen sich bis 1955 hin. Das Gebäude, entworfen von António Correia da Silva, erinnert an große europäische Rathausbauten. Mit seinen sechs Etagen, zwei Innenhöfen und einem 70 Meter hohen Turm ist es ein markantes Wahrzeichen der Stadt.
Die Fassade ist aus Granit gefertigt und das Innere mit Marmor und Granit reich verziert. Ein besonderes Highlight ist das Glockenspiel im Turm, das über 180 Stufen erreichbar ist. Von dort oben bietet sich ein atemberaubender Blick über Porto. Das Rathaus ist nicht nur ein Sitz der Stadtverwaltung, sondern auch ein beliebtes Touristenziel.
Sehenswürdigkeit: Altstadt Ribeira
Stell dir ein verwinkeltes Labyrinth aus bunten Häusern vor, die sich an den steilen Ufern des Flusses Douro entlang schmiegen. Genau das ist Ribeira, das historische Zentrum von Porto und ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Enge Gassen führen dich durch dieses malerische Viertel, vorbei an kleinen Geschäften, traditionellen Tascas (kleinen Restaurants) und versteckten Plätzen. Die Luft ist erfüllt vom Duft von frischem Fisch und Portwein, der hier seit Jahrhunderten produziert wird.
Vom Ufer aus hast du einen atemberaubenden Blick auf die berühmte Dom-Luís-I.-Brücke und die gegenüberliegende Stadt Vila Nova de Gaia. Ribeira ist nicht nur ein Ort zum Besichtigen, sondern auch ein lebendiges Viertel, in dem du das echte Porto erleben kannst. Hier kannst du dich in ein gemütliches Café setzen, die vorbeiziehenden Schiffe beobachten und die Atmosphäre genießen.
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Tag 4: Miradores bis Souselo
Info:
Miradores oder Miradouros (Aussichtspunkte) gibt es viele in Spanien und Portugal und sie sind meist gut ausgeschildert, haben Parkplätze oft noch mit etwas Infrastruktur wie Behindertenparkplätze, Rampen, Mülleimer… An diesem Tag kommt man an ganz vielen vorbei und es wäre schade auch nur einen auszulassen. Auch kann man kleine Abstecher in die Berge unternehmen. Was, im wahrsten Sinn, meine Augen ein wenig getrübt hat, waren die vielen Stellen an denen die Bauern ihre alten Abschnitte verbrennen. Manche Täler waren wirklich mit beißendem Rauch vernebelt.
Wohnmobilstellplatz:
Der Stellplatz in Souselo hat mir sehr gut gefallen. Es war sogar eine kostenlose Dusche vorhanden. Gegenüber ist ein kleiner Laden. Insgesamt war es ein sehr sauberer Ort.
Wohnmobiltipp: Thema Wasser
Das Wasser in Spanien hat sehr unterschiedliche Qualität. Im Norden, in Baskenland, Asturien, Kantabrien und Galizien kann man das Wasser fast überall trinken. In Portugal oder dem spanischen Süden ist das nicht möglich. Selbst in der sehr sauberen Extremadura habe ich nur gechlortes Wasser bekommen. Und wenn das Wasser auch gut ist, dann kann es sein, dass es über lange Leitungen zum Hahn gebracht wird und diese nicht so gut sind oder vielleicht schon länger gar kein Wasser mehr geflossen ist. Den uralten Trick „Man bekommt doch Wasser an jedem Friedhof“ habe ich mir schon vor Jahren abgewöhnt. Manchmal ist das nämlich kein Leitungswasser, sondern Brunnenwasser und das möchte ich wirklich nicht von einem Friedhof haben! Daher habe ich mir angewöhnt, zwei Wassersysteme zu verwenden. Das eine verwende ich zum Waschen, Duschen…, das andere verwende ich zum Kochen, Trinken… Das Wasser, das ich an der Straße bekomme, kommt immer erst in einen durchsichtigen Kanister und dort lasse ich es eine Weile stehen. Dann kann man gut sehen, wenn sich Rost oä am Boden absetzt. In meinem Bulli habe ich einen 12 Liter Behälter, der mit Hahn zu entleeren ist und zusätzlich 6 Stück 5-Liter-Kanister. Die lassen sich überall im Bus verstauen und sind auch sonst sehr praktisch, weil man die überall leicht voll machen kann. Wenn es nötig ist, dann muss ich auch Flaschenwasser kaufen, aber eben dann nur zum trinken.
Streckentipp und Fahren in Portugal: von Frende nach Peso da Régua
Hier bin ich auf der Nordseite des Douro gefahren. Die Stecke ist wirklich zu empfehlen. Es geht immer durch Weinberge und man kommt an vielen schönen Aussichtspunkten vorbei.
Bis jetzt waren die Straßen in Portugal groß und gut ausgebaut. In der Weinregion kann es schon einmal vorkommen, dass die Straßen enger und steiler werden. Wer viel in Spanien unterwegs war, hat sich auch an das ruhige, höfliche Fahren gewöhnt. In Portugal muss man sich eher den italienischen Fahrstil angewöhnen. Hier wird schon mal gehupt und überholt, um dann vor einem an der Ampel zu stehen. Das ist nicht schlimm, man muss sich einfach nur etwas umstellen.
Auf den engen und kurvenreichen Straßen bedeutet das für uns noch passiver zu fahren und im Zweifel erstmal langsam machen. Hört sich nach 7. Sinn an, sollte man aber auch beherzigen, schließlich sind wir die, die Zeit haben und die Anderen die, die im Alltag eben schnell irgendwo hin müssen. Mit diesem Gedanken lasse ich auch gerne alle vorbei. 🙂
Tag 5: Peso da Régua
Info:
Nach zwei Tagen fahren und Miradores ansehen ist Peso da Régua ideal um ein Tage bei einer Weinprobe oder bei einer Bootsfahrt zu verbummeln.
Peso da Régua ist eine charmante Stadt in Portugal, die am Ufer des Flusses Douro liegt. Sie ist weltweit bekannt als das Herzstück der Portweinproduktion.
Neben dem Weinbau hat Peso da Régua auch kulturell einiges zu bieten. Die Stadt beherbergt mehrere Museen und Kirchen, die einen Einblick in die Geschichte und das Leben der Region geben. Für Naturliebhaber gibt es in der Umgebung zahlreiche Wanderwege und Möglichkeiten zum Radfahren.
Peso da Régua ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Schönheit des Douro-Tals zu erkunden.
Ausflugstipp: Bootsfahrt
Von Peso da Régua werden einige Bootsfahrten auf dem Douro angeboten. Diese kann man in Voraus buchen oder auch vor Ort. So eine Fahrt ist sicher gut geeignet, um das Tal aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Sehenswürdigkeit: Weinmuseum mit Restaurant
Das Weinmuseum in Peso da Régua ist vermutlich ein Muss für alle Weinliebhaber. Es bietet einen faszinierenden Einblick in die jahrhundertealte Tradition des Portweinherstellung.
In diesem Museum können Besucher die Geschichte des Portweins von seinen Anfängen bis zur heutigen Zeit nachvollziehen. Interaktive Exponate, historische Werkzeuge und ausführliche Erklärungen vermitteln anschaulich die verschiedenen Produktionsschritte.
Besonders beeindruckend ist die Sammlung alter Portweinfässer, die von der Bedeutung des Weins für die Region zeugt. Darüber hinaus gibt es Informationen über die geografischen Bedingungen und das Terroir, die den einzigartigen Geschmack des Portweins prägen.
Ein Besuch des Weinmuseums in Peso da Régua ist eine wunderbare Gelegenheit, die Kultur und das Erbe dieser Weinregion kennenzulernen.
Wohnmobilstellplatz in Peso da Régua
Die Stadt hat drei Stellplätze für Wohnmobile. Der eine ist bei dem Einkaufszentrum auf der Westseite der Stadt und ich halte ihn für unbrauchbar. Er hat eine sehr starke Querneigung, die vermutlich auch durch Keile nicht auszugleichen ist.
Die anderen beiden sind unter den Brücken im Westen. Der offizielle kostet eine Gebühr, hat eine gute Ver- und Entsorgung für Camper dabei und weiter hinten ist noch ein großer Platz, der kostenlos ist und auch genützt werden kann.
Ausflugstipp: Douro mit dem Zug
Einen ganz speziellen Tipp habe ich von einem spanischen Eisenbahn-Liebhaber bekommen und dann recherchiert. Im Sommer kann man die Strecke auch mit einem Dampfzug fahren, die letzte Dampflok-Fahrt habe ich aber leider um genau einen Tag verpasst.
Die historische Eisenbahnlinie im Douro-Tal verbindet die Städte Régua und Tua. Der Zug ist deswegen so interessant, weil man einige Stellen des Douro nicht mit dem Auto erreichen kann. Der Verein hat wohl auch alte Wagons aufgekauft, sodass man hier auch standesgemäß reist und vor allem die Fenster öffnen kann.
Die Fahrten mit dem historischen Zug finden in der Regel in den Sommermonaten statt. Die genauen Termine und Fahrpläne können je nach Jahr variieren, daher ist es ratsam, sich vorab über die aktuellen Informationen zu informieren.
Tickets für die Fahrt mit dem historischen Zug können in der Regel online oder vor Ort an den Bahnhöfen gebucht werden. Es empfiehlt sich, die Tickets im Voraus zu buchen, da die Plätze begrenzt sind.
Straße nach Pinhão:
Für diese Strecke sollte man sich Zeit lassen. Gerne auch mal in die Seitentäler abbiegen, sich alles in Ruhe ansehen. Hier ist man am Douro angekommen. Das tun, was man bei den Leuten als Lebensweisheit am Kühlschrank lesen kann.
Tag 6: Pinhão
Info:
Pinhão ist für seine einzigartige Lage am Douro-Fluss bekannt ist. Eingebettet in die atemberaubende Landschaft des Douro-Tals, ist Pinhão ein wahres Paradies für Weinliebhaber.
Der Ort besticht durch seine traditionelle Architektur mit Schieferdächern und bunten Häusern. Ein besonderes Highlight ist die historische Eisenbahnstation mit ihren beeindruckenden Azulejo-Kacheln, die Szenen aus dem Leben der Weinbauern darstellen. Ein Spaziergang entlang des Flussufers bietet spektakuläre Ausblicke auf die terrassierten Weinberge und die umliegenden Hügel.
Das alles liest sich ganz toll im Reiseführer, aber für uns stellt sich immer eine Frage zuerst: wohin mit der Karre?
Wer mehr als Bulli bei sich trägt, der sollte sich nicht von dem Parkplatzschild in der Mitte des Ortes, das die Abfahrt runter und unter die Zugbrücke führt, verleiten lassen. Sicher könnte man da fahren, aber nicht im Sommer, wenn der Verkehr da wuselt und du ohnehin unten keinen Parkplatz bekommst.
Alternativ zwei Parktipps bzw. Stellplatztipps: Der Eine ist beim Bootsanleger und wird auch fleißig von Reisebussen angefahren. Her kann es auch mal laut werden. Kreuzfahrer gehen nicht früh zu Bett und das Schiff braucht Strom, das bedeutet in der Regel Lärm und Gestank.
Alternativ bleibt man gleich draußen. An der angezeichneten Stelle standen, als ich vorbeifuhr, mehrere Camper mit Stühlen vor der Tür.
Ausflugstipp: Douro mit Boot
Ich wiederhole mich nur ungern, aber es gibt keine durchgängige Straße den Douro entlang. Das ist sicher ganz schön für den Fluss und die Natur dort, aber wenn wir genau das sehen wollen, müssen wir umsteigen. Das wird von Pinhão aus vielfach angeboten. Die nächsten Kilometer auf der Straße wirst du vom Fluss nicht viel sehen.
Tag 7: Vila Nova de Foz Côa:
Die Straße und die Aussichtspunkte sind ein Genuss. Man könnte fast „malen mit Weinbergen“ dazu sagen. Zeit lassen in bester Form. Leider sieht man vom Fluss nicht sehr viel. Die 70Km sollte man nicht unterschätzen, da man sich auf 2 Stunden Lenkzeit einstellen sollte. Lenkzeit meine ich hier, in Anbetracht der Kurven wörtlich.
Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung:
Der Stellplatz in Vila Nova de Foz Côa ist einfach, aber ruhig. Am Morgen habe ich ein paar Hunde gehört. Pünktlich um 9Uhr morgens kommt eine Dame von der Gemeinde und sperrt die Toiletten auf.
Wohnmobilstellplatz:
Alternativ gibt es einen Stellplatz am Miradouro Santa Barbara. Die Auffahrt sieht schlimmer aus, als sie ist, die Straße ist zwar steil, aber gleichmäßig und breit. Die Aussicht ist viel schöner als unten im Dorf.
Sehenswürdigkeit:Parque Arqueológico do Vale do Côa
Der Parque Arqueológico do Vale do Côa ist ein Juwel der portugiesischen Geschichte und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Entlang des Côa-Flusses erstreckt sich eine beeindruckende Sammlung prähistorischer Felszeichnungen, die einen einzigartigen Einblick in das Leben unserer Vorfahren geben.
Entdeckt in den 1990er Jahren, zählen die Felszeichnungen zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa. Sie zeigen eine Vielzahl von Tieren, wie Pferde, Hirsche und Bisons, und liefern wertvolle Hinweise auf die Jagd- und Sammelkulturen der damaligen Zeit.
Der Park bietet geführte Touren an, bei denen Besucher die faszinierenden Felszeichnungen hautnah erleben können. Ein Besuch des dazugehörigen Museums rundet das Erlebnis ab und vermittelt weitere interessante Informationen über die Geschichte und Bedeutung der Stätte.
Sehr netter Parkplatz, vielleicht sogar zum Übernachten:
Die Straße hinauf zum Miradouro de São Gabriel ist tauglich für Bulli. Ob für dein Fahrzeug, entscheide selber, die Straße ändert sich nach oben nicht und wird nicht steiler.
Oben angekommen hat man eine 360 Grad Aussicht und perfekte Ruhe.
Oben entdeckte ich die Felszeichnung von einem Post-Bulli, schwer zu datieren, vermutlich aus der Jungsteinzeit 😉
Tag 8: Castelo Rodrigo
Info:
Castelo Rodrigo ist ein historisches Dorf in Portugal, das zu den „Aldeias Históricas de Portugal“ zählt. Es liegt in der Region Centro, genauer in den Beiras und Serra da Estrela. Die Ortschaft ist von einer beeindruckenden mittelalterlichen Mauer umgeben und bezaubert mit zahlreichen historischen Gebäuden.
Die Geschichte von Castelo Rodrigo reicht bis in die Zeit der Keltiberer zurück. Das Dorf spielte eine wichtige Rolle während der Reconquista und war Schauplatz zahlreicher Konflikte zwischen Portugal und Spanien. Heute ist Castelo Rodrigo ein beliebtes Touristenziel, das Besucher mit seiner authentischen Atmosphäre und den gut erhaltenen historischen Gebäuden beeindruckt.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Ruinen des Palastes von Cristóvão de Moura, die mittelalterliche Kirche, der Pranger und die gut erhaltenen Stadtmauern.
Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung:
Ein sehr schöner, kostenloser Stellplatz ist direkt unterhalb der Burg. Die Aussicht ist genial und man ist in 5 Minuten in der alten Stadt.
Tag 9: Estación de La Fregeneda-Valdenoguera
Info:
Wir lassen Portugal zurück und überqueren die Grenze nach Spanien. Kurz danach finden wir einen ganz besonderen Ort, eine ganz besondere Wanderung und wenn man will, eine ganz besondere Nacht.
Der Bahnhof La Fregeneda-Valdenoguera ist eine ehemalige spanische Eisenbahnhaltestelle der Vía de la Plata. Er liegt im gleichnamigen Weiler der Gemeinde Villarino de los Aires in der Provinz Salamanca.
Der Bahnhof wurde 1923 eröffnet und 1985 für den Personenverkehr geschlossen. Seit 2005 ist auch der Güterverkehr eingestellt. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs ist ein typisches Beispiel für die Architektur der spanischen Staatsbahn RENFE aus den 1920er Jahren. Es besteht aus einem zweigeschossigen Bau mit einem Satteldach und einem kleinen Turm.
Der Bahnhof La Fregeneda-Valdenoguera liegt an der Vía de la Plata, einer ehemaligen Eisenbahnstrecke, die Madrid mit Portugal verband. Die Strecke wurde in den 1920er Jahren gebaut und war bis in die 1980er Jahre für den Personen- und Güterverkehr genutzt. Seitdem ist die Strecke stillgelegt.
Der Bahnhof La Fregeneda-Valdenoguera ist heute ein Kulturdenkmal und steht unter Denkmalschutz. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Eisenbahnfreunde. Der Bahnhof ist auch ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Region.
Wandertipp: Camino de Hierro – die Eisenstraße
Von hier ab kann man 17 Km die Bahnstrecke wandern. Sie hat 20 Tunnels und einige spektakuläre Brücken. Die Wanderungen kostet eine kleine Gebühr und beinhalten den Bustransfer zurück.
Ich kann sie leider nicht laufen, wenn jemand Bilder der Wanderung hat, dann würde ich die gerne hier mit reinpacken.
Der Camino de Hierro ist ein einzigartiger Wanderweg in Spanien, der auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke verläuft. Er führt durch eine spektakuläre Landschaft mit tiefen Schluchten, hohen Brücken und zahlreichen Tunneln. Dieser ehemalige Eisenbahnweg, der einst die Städte Salamanca und Porto verband, ist heute ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Abenteuerlustige.
Der Weg bietet eine faszinierende Mischung aus Natur und Industriegeschichte. Die alten Eisenbahnbauwerke, wie Brücken und Tunnel, sind Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit. Gleichzeitig beeindruckt die unberührte Natur mit ihrer Vielfalt an Pflanzen und Tieren.
Der Camino de Hierro ist nicht nur ein Wanderweg, sondern auch ein kulturelles Erlebnis. Die Region, durch die der Weg führt, ist reich an Geschichte und Tradition. Besucher können die Spuren der Vergangenheit entdecken und die Schönheit der Natur genießen.
Wohnmobilstellplatz:
Der Bahnhof wirkt wie ein lost place, ist er aber nicht. Ich hatte gutes Internet, der Platz ist Videoüberwacht, es gibt Müllcontainer mit Trennung und einen Wohnmobilstellplatz. Das besondere ist aber, dass man, wenn man Glück hat, völlig alleine ist. Der Platz ist in einem Tal, indem nicht die kleinste künstliche Beleuchtung ist. Es ist vollkommen still. Ich reise alleine und habe die einsame Nacht an diesem schönen Ort sehr genossen.
Spazierwegtipp: Mirador Peña La Vel
Der Spaziergang vom Mirador El Contrabando zum Mirador Peña La Vel ist in 2 Std zu machen. Es sind insgesamt ca 6 Km und es ist eine gute Möglichkeit sich den Charakter der Gegend anzusehen. Man kommt an einem kleinen Bauernhof vorbei und schließlich auf eine kleine Anhöhe. Von dort hat man einen sehr schönen Überblick über den Douro, der nun nicht mehr schiffbar ist, sondern ein enges Tal bildet. Rechts oberhalb des Staudammes ist ein Felsvorsprung, dort ist auch ein Mirador, diesen will ich am nächsten Tag sehen.
Tag 10: Naturpark Arribes del Duero - die tiefste Schlucht Spaniens
Info:
Der Naturpark Arribes del Duero ist eine beeindruckende Landschaft im Westen Spaniens, an der Grenze zu Portugal. Geformt durch die Kraft des Flusses Duero, erstreckt sich der Park über die Provinzen Salamanca und Zamora.
Die tief eingeschnittenen Schluchten und beeindruckenden Felsformationen machen den Park zu einem einzigartigen Naturwunder. Mit Höhenunterschieden von bis zu 500 Metern bietet er eine atemberaubende Kulisse für Naturliebhaber und Wanderer.
Die vielfältige Flora und Fauna machen den Park zu einem wichtigen Ökosystem. Neben einer reichen Vogelwelt finden sich hier auch seltene Pflanzenarten. Der Park ist ein Paradies für alle, die Ruhe und Natur suchen.
Streckentipp: Von Lumbrales die SA-330 nach Saucelle:
Diese Strecke ist gespickt mit wunderbaren Ausblicken. Sie zu fahren macht mit Bulli richtig Spaß und ist auch mit größeren Fahrzeugen fahrbar. Dann macht sie halt mehr Spaß. 😉 Sie wirkt etwas eng, aber wenn man bedenkt, dass mir auf den 23 Km genau ein Fahrzeug entgegengekommen ist, ist die Breite der Straße ok.
Ich bin immer wieder stehen geblieben, um Fotos zu machen oder den zahlreichen Gänsegeiern zuzusehen, die über mir, in der Thermik gekreist sind.
Abgeschlossen wird die Strecke mit einem wunderbaren Mirador Picón del Moro
Aussichtspunkttipp: Mirador Picón del Moro
Der Steg aus Stahl ganz oben ist schon fast ein Skywalk. Vom Parkplatz sind es 300 Meter. Man erreicht ihn, wenn man von der AS-330 nach links in Richtung Staumauer abbiegt.
Sehenswürdigkeit: Wasserfall Pozo de los Humos
Der Weg ist gut zu machen. Es sind ca 170 Hm Abstieg nötig.
Der Pozo de los Humos ist eine der bekanntesten und beeindruckendsten Naturattraktionen im Naturpark Arribes del Duero in Spanien. Diese imposante Kaskade befindet sich im Fluss Uces und ist für ihre Höhe von über 50 Metern bekannt.
Sehenswürdigkeit: Ermita de Nuestra Señora del Castillo
Hier ist ein Mirador den man auch mit dem Fahrzeug erreichen kann. Auf den letzten Metern betet man zwar, dass kein Fahrzeug entgegenkommt, aber man fährt ja schließlich zu einer Kirche und da werden Gebete erhört! 😉
Mit diesem Blick verabschiede ich mich erstmal vom Douro. Bestimmt sehe ich ihn irgendwo und irgendwann wieder. Mein Weg geht weiter über Salamanca in die autonome Gemeinschaft Extremadura. Dieser Name bedeutete „Jenseits des Douro“ und das passt ja genau.
Persönliches Fazit:
Ich hatte den Douro gar nicht so richtig in meiner Reiseplanung, die ohnehin immer etwas spontan ist. Erst als mir Wohnmobilfreunde, die ich in Salamanca getroffen habe, von diesem Fluss erzählt haben, habe ich mich an einige Reiseberichte erinnert und als das Wetter nach meinem Ausflug auf dem Jakobsweg weiterhin gut war, entschloss ich mich zu diesem Umweg. Was Besseres hätte mir kaum passieren können. Der Douro ist zwar eindeutig ein Touristenmagnet, und das merkt man auch in den Hotspots, aber es finden sich noch genug freie Plätze, dass auch Naturliebhaber wie ich auf ihre Kosten kommen.
Vermutlich fährt keiner von Deutschland nur zum Douro. Aber eben genau als wunderbarer Umweg ist er ideal auf dem Weg in den Süden oder zurück.
Mein persönlicher Dank gilt Katharina und Michael, die ebenfalls einen Reiseblog haben; https://www.mirwelletreisen.com/, die mir diesen wertvollen Tipp gegeben haben!
Stefan Heinrich 29.10.24
Hinweis:
Alle Angaben auf dieser Webseite sind möglichst genau recherchiert oder persönliche Erlebnisse zum Zeitpunkt der Reise. Daten und Fakten können sich ändern, daher sind alle Angaben nur als Anregung für eigene Fahrten zu verstehen. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben kann ich nicht geben.