Calle de la Libertad - 18 Pantà de Sau aus der Höhe
Am nächsten Morgen fahre ich 49 km auf der Straße, um eine Distanz von ca. 1 km Luftlinie zu erreichen. Es geht einmal raus aus dem Naturschutzgebiet, außen herum und von hinten auf den Berg, der majestätisch auf den Pantà de Sau herabschaut und dessen Flanken von zahlreichen Geiern bewacht werden.
Am nächsten Morgen fahre ich 49 km auf der Straße, um eine Distanz von ca. 1 km Luftlinie zu erreichen. Es geht einmal raus aus dem Naturschutzgebiet, außen herum und von hinten auf den Berg, der majestätisch auf den Pantà de Sau herabschaut und dessen Flanken von zahlreichen Geiern bewacht werden. Unten sehe ich den Stellplatz, auf dem noch die Wohnmobile stehen, die in der Nacht meine Nachbarn waren.
Langsam schrauben sie die Geier in die Luft. Mal rechts, mal links verläuft der Weg auf dem Plato, über mit kreisen die Geier. Sie rufen mit zu: „Geh weiter rechts, geh weiter links!“ Die Geier sind zwar schon anzusehen und man kann durchaus versucht sein, diesen schönen, redseligen braunen Vögeln zu vertrauen, aber man weiß, dass der Weg extrem rechts und extrem links in den Abgrund führt. Ich bleibe schön in der Mitte, die immer schmaler wird und mache die Geier damit traurig. Irgendwann geben sie es auf und suchen an anderen Orten, sich an jemandem zu nähren.
Ich verstehe, wo meine Mütze geboren wurde! In der Ferne sehe ich die Gegend, am Pantà de Sau, in der ich gestern den chinesischen Touristen beim Fischen zugesehen habe. Irgendwo dort habe ich mein gutes Fahrradschloss verloren. Heute finde ich diese schöne Wurzel. Ich werde sie mitnehmen und mir als Andenken behalten. Das Schloss erscheint mir als adäquates Opfer für den Diebstahl und die Naturschützer werden es mir verzeihen.
Nach einer ausgedehnten Wanderung, teils zu Fuß und teils auf dem Rad steige ich wieder um ins gelbe Element. Noch viele Kilometer sind diese Felsformation zu sehen und verliert sich, langsam, in Richtung Girona. Auf abenteuerlichen Wegen, auch mein VW-Bus genießt die Aussicht, geht es entlang des Abgrundes und durch Wälder und irgendwann, langsam wurde ich etwas nervös, fand ich wieder eine Verbindungsstraße.
Es folgt eine über 20 Km lange Abfahrt durch einen ausgedehnten Wald, Kurve an Kurve, kein Mensch zu sehen. Man wünscht sich nur, dass die gute Transalp, die jetzt in der Garage wartet, dabei wäre. Übermannt von all diesen Eindrücken und der Gewissheit, dass ich hier, am Pantà de Sau, nicht zum letzten Mal war, gehts in Richtung Olot und zum nächsten Abenteuer.