Aktuelles Update ab November 24
Olvera – freundliche Menschen und Sprachtraining
302. Tag im Postauto. Zu Weihnachten einen heiligen Sonnenuntergang. Bei dem Anblick braucht man keine Kugeln oder Kerzen in Bäume zu hängen. Fast überall trifft man auf Menschen, mit denen man zum Reden kommt. Es wird Zeit, dass ich mein Spanisch so weit bringe, dass ich ordentliche Unterhaltungen führen kann. Bis jetzt sind es leider noch sehr holprige Gespräche, aber ich arbeite daran.
In den weißen Dörfern – die Mandelblüte beginnt
301. Tag im Postauto. Seit Tagen denke ich immer wieder, dass es keinen schöneren Ort geben kann, als den, an dem ich gerade stehe. Aber man wird immer wieder überrascht. Heute war es Zahara, das mich gar nicht mehr losgelassen hat. In den Dörfern bin ich auch ganz froh, dass ich nur einen kleinen Bus habe. Aber auch mit dem habe ich mich schon festgefahren. Die ersten Mandelblüten zeigen sich.
Via Verde – Spaniens schönste Radstrecken
300. Tag im Postauto. In zwei Tagen hab ich mich wieder an einem Via Verde Radweg vergnügt. Das sind meist Bahnstrecken, die es zahlreich in Spanien gibt. Jede dieser Routen hat eine tolle Infrastruktur und ist gut ausgeschildert. Es gibt eine App, in der alle Radwege aufgelistet sind. Meine Tour ging mitten durch die Berge, über Viadukte und durch zahlreiche Tunnels. Insgesamt hat mich Rocinate hier 85 km getragen.
Bornos – heute gibts Eidechsen zu essen
299. Tag im Postauto. An in die Berge. Das Wetter macht gut mit. Nachts ist es schon empfindlich kalt. Morgens im Bus sind es grade immer so 9 Grad. Aber die Orte sind einfach traumhaft. Man ist fast überall alleine oder nur wenig Menschen anzutreffen. Heute habe ich es gewagt und „Eidechse“ bestellt. Ich hab das schon mehrmals auf Speisekarten gesehen. Man nennt es so, weil es so ausschaut, in Wirklichkeit ist es Schwein.
Rocinantes Weihnachtsgeschenk
297. Tag im Postauto. Rocinante hatte sich zu Weihnachten ein neues Antriebsrad gewünscht. Nach einer heftigen Diskussion, während der sie damit gedroht hat, sich dem Dichter Carlos Edmundo anzuschließen, hab ich ihr dann zur Versöhnung ein kleines Schmuckstück, einen Tacho vom Decathlon, geschenkt. Jetzt ist wieder alles gut und wir freuen uns auf schöne gemeinsame Radtouren in den andalusischen Bergen.
Parque Natural Los Toruños – am Fluss, der seine Richtung wechselt
296. Tag im Postauto. Das geschützte Marschland am Rio de San Pedro ist die Heimat von vielen Vögeln und Pflanzen, die wechselnde Wasserstände brauchen. Der Fluss staut sich bei Flut und entlässt sein Wasser wieder bei Ebbe. Angrenzend ist ein Sandstrand, der kaum besucht ist. Daher hatte ich jetzt endlich mal Glück und habe ein paar schöne Muscheln gefunden.
Cádiz – die Stadt der drei Gesichter
295. Tag im Postauto. Man kann Cádiz nicht an einem Tag erfahren. Bei mir waren es drei Tage, aber ich könnte mir auch drei Monate vorstellen. Cádiz ist zum einen eine ganz moderne Hafenstadt und Verkehrsknotenpunkt mit Industrie und dem Fährhafen zu den Kanaren. Aber hier gibt es auch kilometerlange breite Sandstrände, die mit Hochhäusern gesäumt sind. Und Cádiz ist eine historische Stadt. Auf den Hügeln vom heutigen Rom ist noch viele Jahrhunderte Gras gewachsen, da war Cádiz schon eine blühende Handelsstadt. Immer wieder umkämpft, wie man das von vielen Städten hier kennt, aber hier waren wirklich alle da und versuchten, mehr oder weniger erfolgreich die Stadt zu überfallen. Sogar die Wikinger haben hier schon geplündert. Das moderne Cádiz macht es den Bürgern leicht, sich wohl zu fühlen. Nicht nur der Strand sind herausragend, sondern auch viele Angebote, wie einen zauberhaften botanischen Garten oder ein exzellent ausgebautes Radwegenetz. Auch gefreut habe ich mich über einen öffentlichen Kräutergarten, in dem Himbeeren neben Chili und Fenchel wachsen.
El Puerto de Santa Maria – Nebensaison und alles fast für mich alleine
Dieses große Land überrascht mich immer wieder durch seine Weite und die Vielfalt. Auf der einen Seite gibt es Städte mit unglaublich engen Gassen, in denen keine 2 Menschen aneinander vorbeikommen, dann hohe Gebirge und sanfte Hügel, aber es gibt auch diese Weiten mit freiem Blick auf den Horizont. Kein Wunder, dass wenn man in einem Land ist, in dem man den Horizont nirgends mehr sehen kann, dass man dort einen engen geistigen Horizont bekommt.
Jerez de la Frontera – Märkte in Spanien
291. Tag im Postauto. Märkte lasse ich mir nie entgehen. Die sind immer wieder spannend und man findet auch immer wieder Neues. Fisch spielt eine große Rolle. Auch in jedem Supermarkt gibt es eine Fischtheke, die oft sehr gut sortiert sind. Ich halte mich dabei etwas zurück, weil ich gar nicht weiß, wie man den zubereitet. Das wär dann Spanisch für Fortgeschrittene. Naja, und bei den Schnecken….
Olhão – Radtour entlang der Atlantikküste
286. Tag im Postauto. Radtour von Olhão bis Fazeta. 30 Km auf dem Euroradweg 1, der hier schon ausgebaut ist. Der Radweg ist die ganze portugiesische Küste beschildert und teilweise richtig gut ausgebaut. Bei Ebbe wunderschön, um hier Muscheln zu suchen.
Armação de Pêra – wie einfach kann Schönheit sein
Die Küsten in Portugal sind oft spektakulär, aber Schönheit kann auch so einfach sein!
Benagil Höhle – Camper unfreundlich
284. Tag im Postauto. Die Benagil Höhle ist sicher schön, aber ich musste an zahlreichen Camper-Verboten vorbei, um den Parkplatz zu erreichen, der dann noch mit einer Barriere gesichert war. Die mögen halt keine Camper, das hat vielleicht einen Grund und das muss man akzeptieren. Also weiter.
Lagos / Portugal – deutlich wärmer und windstill
283. Tag im Postauto. Lagos war für mich eine weitere Überraschung. Die Klippen hatte ich mir zwar in meine To-Do-Liste eingetragen, aber dass sie so weitläufig, so ansprechend und vor allem so gut mit dem Rad zugänglich sind, hat mich angenehm überrascht. Auch der Ort selber ist sehenswert. Das trifft nicht auf alle Orte an der Algarve zu. Oft sind es ehemalige Fischerdörfer, die dank Massentourismus mit Hochhäusern zugesch… wurden und in touristischer Infrastruktur erstickten.
Sagres / Portugal – wieder mal ein Ende der Welt
282. Tag im Postauto. Wenn man am Nordkap, am südlichsten Punkt von Europa, in Tarifa, am Kap finsterere und am westlichsten Punkt Spaniens war, dann werden die Kaps etwas inflationär. Dennoch ist Sagres schon etwas Besonderes. Alleine wegen seiner Felsen. Das dachte sich sicher auch der Riese, der durch Europa gelaufen ist und hier seinen Stiefel abgestellt hat. Der Wind, der hier dominiert, macht das Vanlife etwas anstrengend – lange werde ich hier nicht bleiben.
Tomatenstrand / Portugal – viel Platz und viel Sand
281. Tag im Postauto. Der Platz wurde mir von Hans aus dem Hymer empfohlen und er ist wirklich gut. Der Weg dahin ist etwas holprig, aber wenn man langsam fährt… Die Strände an der Algarve sind im Winter wirklich ein tolles Bild. Man hat sie fast für sich alleine. Ideal, um auf dumme Gedanken zu kommen. Mein dummer Gedanke – ich könnte doch mit Spanisch lernen beginnen.
Olhão / Portugal – ich drifte weiter nach Westen
277. Tag im Postauto. Die letzten Tage waren weitestgehend geprägt von in der Sonne sitzen, arbeiten und Rad fahren. Aber seit ich die Dame mit dem Rad fotografiert habe, ist Rocinante furchtbar eifersüchtig und drängelt sich in jedes Bild!
Huelva – Weihnachten ist ausgebrochen
270. Tag im Postauto. Seit einigen Stunden bin ich in Huelva, der ältesten Stadt Europas. Hier wurden Überreste aus der Zeit 3000 v. Chr. gefunden. Bei meinem ersten Streifzug durch die City waren die Vorboten vom Verkaufsfest Weihnachten nicht zu übersehen. An Größe wird dabei in Spanien nicht gespart. Beleuchtete Kugeln mit 8 Meter Durchmesser oder Plastikbäume, in denen man Häuser verstecken könnte, sind hierzulande, ganz normal.
Sevilla – die Vielfältige
267. Tag im Postauto. Seit einigen Tagen wieder mal in Sevilla. Wenn man die Stadt und ihre Top-Sehenswürdigkeiten schon einmal gesehen hat, dann ist es fast wie nach Hause kommen. Die Stadt ist an jeder Ecke unterschiedlich. Da gibt es einerseits die historische Altstadt und einen der bekanntesten und schönsten Plätze weltweit, den spanischen Platz. Aber es gibt auch in der Altstadt plötzlich moderne Architektur wie die 6 Pilze, die Setas, des deutschen Architekten Jürgen Mayer H. Dann auch die übrigen Pavillons der Weltausstellung von 1992 und natürlich den Flamenco, die Pferde und das Fest der Feste, die Feria de abril.
Corazón! Meine Rocinante packt die Leidenschaft
262. Tag im Postauto. In Andalusien, dem Land der Pferde, der Leidenschaft und Inbrunst erwacht das wahre Herz meiner treuen Rocinante und es entfacht der Willen zu großen Taten in ihr!
Córdoba – Erbe, Erbe, Erbe
261. Tag im Postauto. Seit einigen Tagen bin ich in Córdoba und eigentlich will ich gar nicht weg. Die Stadt ist reich an den verschiedenen Kulturen, die schon hier waren und ihre Spuren hinterlassen haben. Es ging in frühgeschichtlicher Zeit mit den Iberern los, die schon den Ort „Karta Tuba“ = große Stadt nannten. Dann kamen die Karthager, dann die Römer, dann die Mauren, dann die Christen, zwischendurch war auch eine ansehnliche jüdische Gemeinde entstanden. Im Mittelalter war Córdoba eine der größten Städte weltweit. Und all das sieht man der Stadt heute noch an, deswegen verdient diese Stadt einen eigenen Beitrag auf meinem Blog.
Es kann nur bergauf mit mir gehen
256. Tag im Postauto. In Jaén – 3 Km vom Stellplatz bis ins Stadtzentrum. kein Problem für mich und meine Rocinante denke ich. Aber der liebe Gott hat Jaén dreidimensional gemacht und dann gleich noch 170 Höhenmeter auf dem Weg eingebaut.
Jaén ist die Welthauptstadt der Oliven und Mittelpunkt des größten Anbaugebietes. 10 % der weltweit angebauten Oliven kommen alleine aus dieser Provinz, im Norden Andalusiens.